Die Spielzeit 2023 auf Schloss Zwingenberg

Mitgliederversammlung der Schlossfestspiele Zwingenberg mit Vorfreunde auf „Zorro – Das Musical“ und „Don Giovanni“ – Ehrenmitgliedschaft für SGH Ludwig Prinz von Baden

Viel Vorfreude bestimmte die Mitgliederversammlung des Trägervereins der Schlossfestspiele Zwingenberg. So bekamen die Mitglieder einen Ausblick auf das diesjährige Festspielprogramm, das mit dem actionreichen Mantel-und-Degen-Musical „Zorro“ und der Oper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart wieder zwei eindrucksvolle Hauptproduktionen bietet. Abgerundet wird die Spielzeit durch einen Abend mit „Musik aus aller Welt“, einem Familienkonzert und einer Gala. Große Anerkennung wurde SGH Ludwig Prinz von Baden gezollt, der nach 40 Jahren den Vorstand verließ. Seinen Platz übernimmt nahtlos IGH Nina Prinzessin von Baden.

In den Räumlichkeiten des Landratsamts stand zunächst ein Rückblick auf die letztjährige Rekordspielzeit mit über 91 Prozent Auslastung auf der Tagesordnung. „Vor allem für das Musical ‚Sister Act‘ verzeichneten wir eine noch nie dagewesene Kartennachfrage. Und das Ensemble hat dann durch große Spielfreude auch niemanden enttäuscht. Ebenso wurde der ‚Freischütz‘ als Höhepunkt des Jubiläumsjahres mit stehenden Ovationen gefeiert“, erinnerte der Vorsitzende des Trägervereins Landrat Dr. Achim Brötel. Intendant Rainer Roos unterstrich in seinem Rückblick die gelungene Mischung aus Profi- und ambitionierten Laiendarstellern. Als „hochprofessionell und gleichsam familiär“ beschrieb er die Atmosphäre auf dem Schloss, verbunden mit einem Dank an alle Künstlerinnen und Künstler sowie alle Mitwirkenden. Der Landrat und Geschäftsführerin Ilka Zwieb dankten zudem den Ehrenamtlichen, ohne die eine Durchführung der Festspiele nicht möglich sei, genauso wie den Sponsoren. Die Bedeutung einer breiten Unterstützung für die Festspiele wurde umso deutlicher, da es trotz Rekordauslastung nicht möglich gewesen sei, die in allen Bereichen gestiegenen Kosten auszugleichen und so die Festspielsaison mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, erläuterte Zwieb.

Großer Dank wurde anschließend SGH Ludwig Prinz von Baden zuteil, der anlässlich seines Ausscheidens aus dem Vorstand zum ersten Ehrenmitglied des Vereins ernannt wurde. Landrat Brötel würdigte seine Unterstützung für die Schlossfestspiele: „Sie haben die Schlossfestspiele von der ersten Idee bis heute stets begleitet. Dabei wurde unter anderem 31 Mal der Freischütz gegeben und darüber hinaus alle Winkel des Schlosses schon einmal künstlerisch bespielt“, sagte Brötel. Seine Verbundenheit mit den Künstlerinnen und Künstlern habe er durch viele Einladungen zum Tee und Gespräche im Schlosshof zum Ausdruck gebracht. Prinz Ludwig erhielt als symbolischen Dank nicht nur eine Urkunde und eine „Odenwälder Genusstasche“, sondern auch eine Aufzeichnung des Jubiläums-Freischütz. Der Landrat brachte dabei seine Freude zum Ausdruck, dass das Haus Baden mit dem Eintritt von Prinzessin Nina in den Vorstand weiterhin aktiv vertreten sein werde.

Durch die Bestätigung von Landrat Brötel als ersten Vorsitzender sowie Bürgermeister Norman Link als seinen Stellvertreter und die Wahl der Beisitzer Oberbürgermeister Julian Stipp, Bürgermeister Peter Reichert, Bürgermeister a. D. Peter Kirchesch und IGH Nina Prinzessin von Baden ist der Verein weiterhin gut aufgestellt. Die beiden Geschäftsführerinnen Heike Brock und Ilka Zwieb werden zukünftig durch Jan Egenberger als weiteren Geschäftsführer unterstützt. „Die Schlossfestspiele sind längst eine hochkomplexe Ganzjahresaufgabe geworden, bei der ein Budget von inzwischen über 500.000 Euro verwaltet werden muss. Auch ist ein professionelles Marketing notwendig, um die Plätze im Schlosshof jedes Jahr zu füllen“, begründete der Landrat die Verstärkung. Zuvor hatten die Kassenprüfer das Haushaltsergebnis bestätigt und Vorstand und Geschäftsführung waren von der Mitgliederversammlung entlastet worden.

Anschließend blickte der Landrat auf die neue Spielzeit: „Wir laden alle Freunde der Schlossfestspiele und vor allem auch erstmalige Besucherinnen und Besucher ein, die weit über die Region hinaus bekannte Qualität von Orchester, Chor und Ensemble zu erleben. Es werden unvergessliche Abende werden!“ Gleichzeitig bat Brötel darum, sich möglichst frühzeitig Karten zu kaufen: „Jede verkaufte Karte ist ein Motivationsschub für das Ensemble und gibt dem Festspiel-Team insgesamt die notwendige Unterstützung für diese künstlerisch, aber auch finanziell sehr herausfordernde Spielzeit.“


Intendant Rainer Roos stellte dann das fulminante Programm 2024 vor, gespickt mit kleinen Anekdoten und Hintergrundinformationen. Gestartet wird in die Spielzeit am Freitag, den 12. Juli mit der Reihe „Musik aus aller Welt“. Im kleinen Schlosshof auftreten wird Thomas Roth, der als Botschafter der schwedischen Nyckelharpa zu den Besten seines Fachs gehört. Am 14. Juli folgt dann, ebenfalls im kleinen Schlosshof, das Familienkonzert mit einem „Piccolo Giovanni“. Am Freitag, 19. Juli wiederum werden in der Gala „Stars unter Sternen“ im Schlosshof gleich vier Musicalstars bekannte Hits präsentieren.

Vom Dienstag, 23. Juli bis Sonntag, 28. Juli wird „Zorro – Das Musical“ von Stephan Clark gespielt. „Es wird ein großes Spektakel mit spanischem Flair, fetzigen Rhythmen und beeindruckenden Fecht-Choreografien“, versprach Rainer Roos. Dafür sorgen wird auch die Band der Festspiele, die in diesem Jahr unter anderem aus drei Gitarristen und zwei Trompetern besteht, zumal die Musicalmusik von den „Gipsy Kings“ mit deren größten Hits wie „Baila me“ und „Bamboleo“ stammt. Auch alle Liebhaber des Flamenco kommen nicht zu kurz. Inszeniert wird das Musical von Sabine Sterken, die schon mit „Sister Act“ ihre großen Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat.

Von Freitag, 2. bis Sonntag, 4. August wird mit Mozarts Don Giovanni der vielleicht aktivste Frauenheld der Operngeschichte die Bühne betreten. „Das ist definitiv meine Lieblingsoper“, freute sich Intendant Roos. Mozarts Meisterwerk verspreche zeitlos große Gefühle und wunderbare Melodien. Aufgeführt wird die Oper mit vielen bekannten Mitgliedern des Ensembles sowie dem Festspielchor und dem 36-köpfigen Festspielorchester. Die Regie liegt in den erfahrenen Händen von Matias Tosi.

Die Besetzungen beider Hauptproduktionen werde man in den nächsten Monaten jeweils mit eigenen Veröffentlichungen vorstellen, betonte Roos abschließend. Die Region dürfe sich aber wieder auf sehr hochkarätige Darsteller freuen. Landrat Brötel schloss damit die Mitgliederversammlung des Trägervereins, der seit 1984 Rückgrat der Zwingenberger Schlossfestspiele ist.